
Über mich
Der Schutz und die Verwirklichung der Menschenrechte standen im Mittelpunkt meines bisherigen fast 30jährigen Berufslebens. Als Europaabgeordnete, als Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland und als Generalsekretärin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit in Genf habe ich mich insbesondere für die Rechte von Frauen und Mädchen, gegen die Straflosigkeit schwerer Menschenrechtsverletzungen, für die Rechte von Migranten und Geflüchteten, Gerechtigkeit für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen und die Unterstützung von Menschenrechtsverteidiger*innen weltweit eingesetzt.
Warum sollte es nun, nach meinem offiziellen Ausscheiden aus dem „Erwerbsleben“, anders sein? Für mich stand fest, dass ich meine langjährigen Erfahrungen in den verschiedenen Bereichen und Ebenen der Menschenrechtsarbeit weiter sinnvoll einbringen möchte. Dafür habe ich nun reichlich Gelegenheit – als gewählte Expertin und seit 2021 Vizepräsidentin im UN Ausschuss gegen Verschwindenlassen, im Austausch mit Student*innen als Lehrbeauftragte an der FAU Erlangen-Nürnberg als Vorstandsmitglied der Martin-Ennals-Foundation und als Mitglied in verschiedenen Organisationen.
Meine Überzeugungen
Meine
Erfahrungen mit sozialer Ungerechtigkeit im Studium und im Beruf als
Sozialarbeiterin zeigten mir, wie notwendig konkrete Hilfe im Einzelfall sein
kann. Ebenso lernte ich damals, dass es die Politik ist, die den Rahmen
schaffen muss, um allen ein menschenwürdiges Leben zu garantieren. Auch meine
intensive Auseinandersetzung mit der Frauenbewegung hat mich nachhaltig
geprägt. Sie führte dazu, dass mich weiterhin die Bedingungen von Frauen, die
in extremer Armut und mit gewaltsamen Konflikten leben müssen, sehr
beschäftigen. Nach wie vor fasziniert es mich, die Schicksale Einzelner im
Kontext globaler Strukturen zu begreifen und auf diese Strukturen Einfluss zu
nehmen, um menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben in bunter Vielfalt zu
ermöglichen. Der Einsatz für die Menschenrechte und gegen Ausgrenzung steht
hier immer an erster Stelle.
Mein
politisches Interesse ist von einem intensiven Engagement für den Frieden
geleitet, der mehr ist als die Abwesenheit von Krieg, sondern ein Frieden, in
dem die Menschen ohne Not und frei von Furcht ihr Leben und ihre Gesellschaften
gestalten können.
Schließlich bin ich überzeugt, dass es für den Erhalt unserer freiheitlichen Demokratie mehr denn je nötig ist, sich rassistischen und menschenfeindlichen Rechtsextremisten entgegenzustellen. Es kommt darauf an, den Nationalisten und Anti-Demokraten nicht das Feld zu überlassen und sich aktiv für ein weltoffenes, demokratisches Europa und eine solidarische Weltgemeinschaft einzusetzen
Politische und berufliche Laufbahn:
- 2009 bis 2019 Abgeordnete für Bündnis90/Die Grünen im Europäischen Parlament.
Meine Arbeit in dieser Zeit ist ausführlich dokumentiert auf meiner MEP-Webseite www.barbara-lochbihler.de. - 2014 bis 2019 außen- und menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, Vizepräsidentin des EP-Menschenrechtsausschusses
- 2011 bis 2014 Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Europäischen Parlament
- 1999 bis 2009 Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International, Berlin
- 1992 bis 1999 Generalsekretärin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, Genf
- 1987 bis1991 Parlamentsreferentin im Bayerischen Landtag, Fraktion Bündnis90/Die Grünen für die Abgeordnete Eleonore Romberg
- Leitung eines Alten- und Servicezentrums und Gründung einer Alten-Wohngemeinschaft in München
Ausbildung und Studium:
- Studium der politischen Wissenschaften mit internationalem Recht und Volkswirtschaft (Magister) in München
- Studium der Sozialen Arbeit (Diplom) in München
- Ausbildung zur Finanzbeamtin
Biographisches:
- Geboren 1959 in Ronsberg im Allgäu
Mitgliedschaften
- Amnesty International Deutschland
- Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit
- Gründungsmitglied des Deutschen Instituts für Menschenrechte
- Gründungsmitglied der Stiftung Menschenrechte
- Präsidium der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen
Auszeichnungen
15. August 2023
Die DenkStätte „Am Bichtholzer Bach“ am Ortsrand von Obergünzburg ist von großer historischer Bedeutung und dieser Tage wieder besonders aktuell. Auf diesem Grundstück stand von 1929 bis ca. 1958 ein ausrangierter Eisenbahnwaggon. Dieser diente zuerst als Notwohnung für den Obergünzburger Alois Roth, der nach Auschwitz deportiert wurde und 1945 im KZ Mauthausen ermordert wurde. Im Roman „Waggon vierter Klasse“ hat ...Weiterlesen 24. Juli 2023
Gerne bin ich dem Vorschlag meines Vorgängers in diesem Amt Manuel Sarrazin, MdB, und des Grünen Parteivorstands nachgekommen, mich als Vizepräsidentin im Vorstand der Europäischen Bewegung Deutschlands (EBD) zu engagieren. Die Gefährdung des Europäischen Projekts durch nationalistische, rechtspopulistische und antidemokratische Bewegungen und Parteien ist mir während meiner Zeit als Mitglied des Europäischen Parlaments (2009 – 2019) mehr als deutlich geworden. ...Weiterlesen 5. Dezember 2022
Wie wird man „Menschenrechtsprofi“ und warum? Was brauchen diejenigen für ihre Arbeit, die ihr Berufsleben in NGOs, in der Wissenschaft, bei den Vereinten Nationen und anderswo den Menschenrechten widmen, die als Multiplikator*innen in die Breite der Gesellschaft wirken und als Lobbyist*innen für eine menschenrechtsbasierte Politik kämpfen? Und welche Folgen hat es, wenn unzureichende Gesetze, mangelnde Ressourcen und menschenrechtsfeindliche Diskurse die ...Weiterlesen 21. November 2022
Viele Jahre habe ich über meine Arbeit auch auf meiner Facebook Seite berichtet und damit viele Menschen erreicht. Im September wurde mein Konto völlig überraschend gesperrt. Alle Versuche, dem zu widersprechen oder Gründe dafür zu erfahren, endeten im Nichts und schließlich mit dieser unverständlichen Nachricht.
So verabschiede ich mich auf diesem Weg von meinen „Followern“ und hoffe, dass sie ab und ...Weiterlesen 25. November 2021
Ganz herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche zur Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz! Es hat mich sehr berührt, von so vielen Menschen zu hören, auch wenn es lange keinen Kontakt mehr gab, ebenso von Freund*innen und Verwandten in meiner nächsten Nähe und von meinen heimatlichen Grünen in Kaufbeuren!
Die Laudatio hielt der Vizepräsident des EP, Rainer Wieland. Seine Kollegin Katharina Barley und ...Weiterlesen 22. September 2021
Die Lebensbedingungen der europäischen Sinti und Roma und die Bekämpfung des fortdauernden Antiziganismus in Deutschland und Europa sind mir seit vielen Jahren ein besonderes Anliegen. Trotz verschiedener Fördermaßnahmen von EU und Mitgliedstaaten zur sozialen Integration von benachteiligten Roma in Europa, sind viele Roma in Europa weiterhin Armut, sozialer Ausgrenzung, Diskriminierung und gewalttätigem Rassismus ausgesetzt.
Der Landesverband Baden-Württemberg der Sinti und Roma ...Weiterlesen 5. August 2021
Riesige alte Bäume, große Artenvielfalt, wilde Flusslandschaften und Schluchten gibt es im bayerischen Ammergebirge. Dieses größte Bergmischwaldgebiet in Deutschland auf Kalkboden ist noch wenig besiedelt und von Straßen weitgehend unzerschnitten. Es soll deshalb Nationalpark werden. Dafür setzt sich der Förderverein Nationalpark Ammergebirge seit langem ein und ich unterstütze dieses Anliegen sehr.
Mit dessen Vorsitzenden Hubert Endhardt und dem forstpolitischen Sprecher der ...Weiterlesen