
Über mich
Der Schutz und die Verwirklichung der Menschenrechte standen im Mittelpunkt meines fast 30jährigen Berufslebens. Als Europaabgeordnete, als Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland und als Generalsekretärin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit in Genf habe ich mich insbesondere für die Rechte von Frauen und Mädchen, gegen die Straflosigkeit schwerer Menschenrechtsverletzungen, für die Rechte von Migranten und Geflüchteten, Gerechtigkeit für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen und die Unterstützung von Menschenrechtsverteidiger*innen weltweit eingesetzt.
Warum sollte es nach meinem offiziellen Ausscheiden aus dem „Erwerbsleben“, anders sein? Für mich stand fest, dass ich meine langjährigen Erfahrungen in den verschiedenen Bereichen und Ebenen der Menschenrechtsarbeit weiter sinnvoll einbringen möchte. Dafür habe ich nun reichlich Gelegenheit – als gewählte Expertin und von 2021 bis 2023 als Vizepräsidentin im UN Ausschuss gegen Verschwindenlassen sowie als Mitglied der Internationalen Kommission gegen die Todesstrafe und bis April 2024 auch als Vorstandsmitglied der Martin-Ennals-Foundation. Da mir auch die Zukunft der Europäischen Union ein wichtiges Anliegen ist, engagiere ich mich außerdem seit Juli 2023 als Vizepräsidentin im Vorstand der Europäischen Bewegung Deutschlands. Hierfür war der Austausch mit Student*innen zur europäischen Menschenrechtspolitik als Lehrbeauftragte an der FAU Erlangen-Nürnberg (2020 – 2024) eine echte Bereicherung.
Meine Überzeugungen
Meine
Erfahrungen mit sozialer Ungerechtigkeit im Studium und im Beruf als
Sozialarbeiterin zeigten mir, wie notwendig konkrete Hilfe im Einzelfall sein
kann. Ebenso lernte ich damals, dass es die Politik ist, die den Rahmen
schaffen muss, um allen ein menschenwürdiges Leben zu garantieren. Auch meine
intensive Auseinandersetzung mit der Frauenbewegung hat mich nachhaltig
geprägt. Sie führte dazu, dass mich weiterhin die Bedingungen von Frauen, die
in extremer Armut und mit gewaltsamen Konflikten leben müssen, sehr
beschäftigen. Nach wie vor fasziniert es mich, die Schicksale Einzelner im
Kontext globaler Strukturen zu begreifen und auf diese Strukturen Einfluss zu
nehmen, um menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben in bunter Vielfalt zu
ermöglichen. Der Einsatz für die Menschenrechte und gegen Ausgrenzung steht
hier immer an erster Stelle.
Mein
politisches Interesse ist von einem intensiven Engagement für den Frieden
geleitet, der mehr ist als die Abwesenheit von Krieg, sondern ein Frieden, in
dem die Menschen ohne Not und frei von Furcht ihr Leben und ihre Gesellschaften
gestalten können.
Schließlich bin ich überzeugt, dass es für den Erhalt unserer freiheitlichen Demokratie mehr denn je nötig ist, sich rassistischen und menschenfeindlichen Rechtsextremisten entgegenzustellen. Es kommt darauf an, den Nationalisten und Anti-Demokraten nicht das Feld zu überlassen und sich aktiv für ein weltoffenes, demokratisches Europa und eine solidarische Weltgemeinschaft einzusetzen
Politische und berufliche Laufbahn:
- 2009 bis 2019 Abgeordnete für Bündnis90/Die Grünen im Europäischen Parlament.
Meine Arbeit in dieser Zeit ist ausführlich dokumentiert auf meiner MEP-Webseite ep.barbara-lochbihler.de.
- 2014 bis 2019 außen- und menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, Vizepräsidentin des EP-Menschenrechtsausschusses
- 2011 bis 2014 Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Europäischen Parlament
- 1999 bis 2009 Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International, Berlin
- 1992 bis 1999 Generalsekretärin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, Genf
- 1987 bis1991 Parlamentsreferentin im Bayerischen Landtag, Fraktion Bündnis90/Die Grünen für die Abgeordnete Eleonore Romberg
- Leitung eines Alten- und Servicezentrums und Gründung einer Alten-Wohngemeinschaft in München
Ausbildung und Studium:
- Studium der politischen Wissenschaften mit internationalem Recht und Volkswirtschaft (Magister) in München
- Studium der Sozialen Arbeit (Diplom) in München
- Ausbildung zur Finanzbeamtin
Biographisches:
- Geboren 1959 in Ronsberg im Allgäu
Mitgliedschaften
- Amnesty International Deutschland
- Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit
- Gründungsmitglied des Deutschen Instituts für Menschenrechte
- Gründungsmitglied der Stiftung Menschenrechte
- Präsidium der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen
- Stiftungsrat der Petra-Kelly-Stiftung
Auszeichnungen
27. Juli 2024
Der Widerstand von Frauen gegen die nationalsozialistische Diktatur war vielfältig, risikoreich und mutig. Sie halfen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, besorgten gefälschte Papiere, organisierten den Widerstand oder verteilten Schriften. Dass auch Frauen Widerstand gegen den Nazi-Terror geleistet haben, ist zwar mittlerweile gut erforscht – aber allgemein wenig bekannt. Eine Ausstellung und ein Magazin sollen im 80. Jahr des Attentats vom 20. ...Weiterlesen 5. Mai 2023
Heiner Bielefeldt ist nicht nur akademisch brillant an der Schnittstelle von Philosophie, Theologie, Politik- und Rechtswissenschaft. Er liebt es auch, mit Leidenschaft für seine Menschenrechtsthemen öffentlich einzutreten. Das konnte ich oft persönlich erleben – in seinem frühen Ehrenamt bei Amnesty International, als Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte, als UN Sonderberichterstatter zu Religionsfreiheit und als Professor für Menschenrechte an der ...Weiterlesen 5. Dezember 2022
Wie wird man „Menschenrechtsprofi“ und warum? Was brauchen diejenigen für ihre Arbeit, die ihr Berufsleben in NGOs, in der Wissenschaft, bei den Vereinten Nationen und anderswo den Menschenrechten widmen, die als Multiplikator*innen in die Breite der Gesellschaft wirken und als Lobbyist*innen für eine menschenrechtsbasierte Politik kämpfen? Und welche Folgen hat es, wenn unzureichende Gesetze, mangelnde Ressourcen und menschenrechtsfeindliche Diskurse die ...Weiterlesen 25. November 2021
Ganz herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche zur Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz! Es hat mich sehr berührt, von so vielen Menschen zu hören, auch wenn es lange keinen Kontakt mehr gab, ebenso von Freund*innen und Verwandten in meiner nächsten Nähe und von meinen heimatlichen Grünen in Kaufbeuren!
Die Laudatio hielt der Vizepräsident des EP, Rainer Wieland. Seine Kollegin Katharina Barley und ...Weiterlesen 22. September 2021
Die Lebensbedingungen der europäischen Sinti und Roma und die Bekämpfung des fortdauernden Antiziganismus in Deutschland und Europa sind mir seit vielen Jahren ein besonderes Anliegen. Trotz verschiedener Fördermaßnahmen von EU und Mitgliedstaaten zur sozialen Integration von benachteiligten Roma in Europa, sind viele Roma in Europa weiterhin Armut, sozialer Ausgrenzung, Diskriminierung und gewalttätigem Rassismus ausgesetzt.
Der Landesverband Baden-Württemberg der Sinti und Roma ...Weiterlesen 5. August 2021
Riesige alte Bäume, große Artenvielfalt, wilde Flusslandschaften und Schluchten gibt es im bayerischen Ammergebirge. Dieses größte Bergmischwaldgebiet in Deutschland auf Kalkboden ist noch wenig besiedelt und von Straßen weitgehend unzerschnitten. Es soll deshalb Nationalpark werden. Dafür setzt sich der Förderverein Nationalpark Ammergebirge seit langem ein und ich unterstütze dieses Anliegen sehr.
Mit dessen Vorsitzenden Hubert Endhardt und dem forstpolitischen Sprecher der ...Weiterlesen 9. September 2020
Zu Gast im „Salon Zukunft Heimat“ habe ich mit Norbert Göttler über Menschenrechte und die Auswirkungen der Pandemie auf regionales und globales Denken gesprochen. Neigt die Menschheit dazu, infolge der Corona-Pandemie in Provinzdenken zu verfallen? Verliert die Gesellschaft darüber den Willen zum globalen Handeln? In diesem Podcast können Sie unser Gespräch anschauen und anhören. Auch die Süddeutsche Zeitung hat darüber ...Weiterlesen 7. Januar 2020
Erst auf den zweiten Blick mit den Menschenrechten verbunden ist eine gute Nachricht, die mich zu Jahresbeginn aus dem Allgäu erreichte: In Immenstadt soll bald ein zentraler Platz nach Fidel Schlund benannt werden. Dort werden zukünftig Bürger*innen und Tourist*innen daran erinnert, dass es bereits 1848 im Allgäu mutige Bürger*innen gab, die sich für grundlegende politische Reformen, Bildung, die Unabhängigkeit der ...Weiterlesen 2. November 2019
Rückblickend auf meine „Premiere“ im Seminar „Menschenrechtspolitik der EU“ an der FAU stelle ich fest: Diskutieren mit Student*innen aus der ganzen Welt hält jung und macht Spaß!!! Nach der Beschäftigung mit EU-Institutionen und Entscheidungsprozessen geht es nun weiter mit den Möglichkeiten der EU Handelspolitik mehr Menschenrechtsschutz einzufordern. Geforscht wird an der Universität Erlangen natürlich auch, z.B. zur menschenrechtlichen Verantwortung in ...Weiterlesen 15. September 2019
Erreichtes und Rückschritte, Erfolge und Versagen der EU, einige Dankeschöns und ein Appell an Sie alle!
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