Vor kurzem ist der Beitrag „Disappearances of Migrants in Africa“ erschienen, den ich gemeinsam mit Eva Nudd verfasst habe. Darin schildern wir, wie sich die Migrationsströme auf dem Kontinent in den letzten zehn Jahren erheblich verändert haben – nicht nur hat sich die Zahl der Migranten fast verdoppelt, auch die Migrationsrouten und das Profil der Migranten haben sich gewandelt. Die große Zahl von Migranten, die entweder in andere afrikanische Länder ziehen oder nach Europa auswandern, hat viele Staaten zu einer Verschärfung ihrer Migrationspolitik veranlasst. Angesichts von Gesetzen, die (irreguläre) Migration unter Strafe stellen, und der zunehmenden Militarisierung der Grenzen, nutzen viele Migranten gefährliche Routen und verlassen sich dabei auf Schleuser und Menschenhandelsnetzwerke, um ihr Ziel zu erreichen. Keine Region des Kontinents bietet Migranten eine sichere Durchreise. Welche großen Herausforderungen dies für Staaten und Bevölkerung bedeutet, zeigen wir ebenfalls auf.
Der Beitrag ist erschienen in dem Sammelband „Enforced Disappearances. On Universal Responses to a Worldwide Phenomenon“, herausgegeben von Grażyna Baranowska und Milica Kolaković-Bojovic, der als openaccess Publikation Anfang August erschienen ist und viele weitere lesenswerte Artikel enthält.